Klassenzimmer im Schuhkarton

„Wie sieht denn dein Klassenraum aus? Wo sitzt du denn? Kannst du die Tafel gut sehen?“ Diese Fragen sind vielen Schülerinnen und Schülern gut bekannt.

Vor Corona war es den Eltern möglich, beim Bringen oder Abholen der Kinder mal kurz in den Raum hineinzuschnuppern und sich ein Bild zu verschaffen. Aufgrund der Corona-Situation heißt es für die Eltern nun leider seit fast einem Jahr „Wir müssen draußen bleiben“. Ein Betreten des Schulgebäudes ist nur in Ausnahmefällen gestattet. Im Rahmen eines Sachunterrichtsprojekts zum Thema „Orientierung im Raum“ haben sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 1a Gedanken gemacht, wie sie ihren Eltern ihren Klassenraum zeigen können, ohne dass diese dafür die Schule betreten müssen.

Im ersten Anlauf wurde der Klassenraum gemalt. Schnell stellten die Kinder jedoch fest, „das Papier ist zu klein für den ganzen Raum!“. Aber auch die Mitbenutzung der Rückseite oder der Wechsel auf ein größeres Blatt brachte nicht den gewünschten Erfolg. Es passte immer nur ein kleiner Ausschnitt in ein Bild. Es musste ein Modell her, mit dem der ganze Raum gezeigt werden konnte. Zwischen Bergen von mitgebrachten Schuhkartons, Streichholzschachteln, Wolle, bunten Pappen und Legosteinen entwickelten sich die Schülerinnen und Schüler zu kleinen Architekten und bauten den Raum und dessen Einrichtung nach. Auf diese Weise entstanden viele kleine Klassenzimmer in Schuhkartons.

Na, haben Sie den Platz Ihres Kindes gefunden?

Text und Fotos: Julia Hoffmann

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