Projektzeitschrift „Menschenrechte in der DDR“

von Stefanie Bönig-Gutsche

Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten!“Walter Ulbricht am 15. Juni 1961 auf einer internationalen Pressekonferenz in OstberlinDass man sich nicht unbedingt auf die Aussage eines Staatschefs verlassen kann, hat die deutsche Geschichte deutlich gezeigt. Deutschland war nach dem 2. Weltkrieg in zwei deutsche Staaten geteilt worden und einer dieser Staaten hat versucht sich im Laufe der Zeit gänzlich vom Nachbarstaat im Westen abzuschirmen. Die Folgen dieses Vorgehens waren für die Bürger beider Staaten fatal.Die Jahrgänge 5-10der GHS Herderschule in Bad Pyrmonthaben sich anlässlich des 25. Jahrestages des Mauerfalls mit der Thematik „Menschenrechte in der DDR“ befasst. Die erste Verfassung der DDR orientierte sich stark an den Bestimmungen der UN-Menschenrechtscharta, bekannt als Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Den Bürgern wurden grundlegende Menschenrechte garantiert. Im sozialistischen Alltag galten diese Rechte aber nur unter Vorbehalt, denn sie mussten politisch konform mit den SED-Vorgaben sein.Die 169 Schülerinnen und Schüler bearbeiteten die verschiedensten Themenbereiche und forschten nach der Verwirklichung der Menschenrechte bzw. Verstöße dagegen in den Bereichen Musik, Sport, Literatur, Politik und Wirtschaft.Die Projektgruppe, die Kinderfilme in der DDR näher untersucht hat, zeigt wie stark die Meinungsbildung und Erziehung durch das Staatsfernsehen beeinflusst wurde. Im Themenbereich Musik wird deutlich, dass nur linientreue Werke öffentlich gespielt werden durften. Experimente an Kindern mit Wachstumshämmern und Doping zeichneten Leistungsbereiche im Sport aus. Die Staatssicherheit missachtete systematisch die Menschen- und Persönlichkeitsrechte durch Briefkontrollen, Abhören von Telefonaten, Einschüchterungsversuchen u. ä. Gelungene und gescheiterte Fluchtversuche an den Grenzen und der Mauer werden dokumentiert und Modelle der Grenzanlagen durch Schülergruppen gebaut.Heute steht der Fall der Berliner Mauer als Symbol für die friedliche Überwindung der Teilung der beiden deutschen Staaten. „Freiheit, Freiheit, ist das einzige was zählt“, heißt es in einem Liedtext von Marius Müller-Westernhagen. Deshalb darf man auch nicht vergessen, dass Menschen in aller Welt immer noch durch Mauern getrennt werden, wie eine Projektgruppe anhand der Mauer zwischen Israel und dem Gazastreifen zeigt, wo Israel gegen das Völkerrecht verstößt.All in all we are not just another brick in the wall!

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